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RECIRCULATE

RECIRCULATE

Gebe deine Kleidung weiter an die nächsten liebevollen Besitzer*innen

Inhalt

1.
Kurze Einführung

2.
Ein „Deep Dive“ zum Thema RECIRCULATE

3.
Quick Wins & Challenges

4.
Jetzt kommst du ins Spiel!

Warum?

1.
Kurze Einführung

Bringe deine Textilien mit RECIRCULATE in neue Kreisläufe.

Durch Spenden, Kaufen oder Verkaufen von gebrauchter Kleidung können wir Textilien wieder als Second-Hand Ware in den Kreislauf bringen und gleichzeitig tolle Stücke aus dem Kreislauf ergattern.

WIE UND WANN HILFT DIR RECIRCULATE WEITER?

Suchst du nach einem neuen Outfit oder hast tolle Kleider im Schrank, die du nie trägst? Tauschen oder Leihen hat nicht geklappt? Dann ist RECIRCULATE deine Lösung! Gib Kleidung an andere weiter oder finde selbst neue Lieblingsteile.

Deep Dive

2.
Ein „Deep Dive“ zum Thema RECIRCULATE

RECIRCULATE steht für die Vision einer vielfältigen Zirkulation von gebrauchten Textilien. Dies funktioniert, indem wir Kleidung in den Kreislauf geben und daraus beziehen. Aktuell dominiert jedoch ein lineares Verständnis von Second-Hand-Kleidung. Europäer:innen kaufen fast 26 kg Textilien pro Jahr und werfen 11 kg weg. Weniger als 1 % werden recycelt, über 70 % werden verbrannt oder deponiert (1). Konsument:innen in einkommensstarken Ländern kaufen Kleidung neu, sortieren schnell aus und der Großteil dieser Alttextilien wird in einkommensschwache Länder versendet, die kaum finanzielle Kapazitäten haben, diese Mengen an Alttextilien zu bewältigen.

In unserem Deep Dive werfen wir einen kritischen Blick auf den Secondhand Markt und erklären dir die Technik RECIRCULATE. Weiter geben wir dir Hintergrundinformationen zu den damit verknüpften sozialen, ökologischen, ökonomischen und politischen Aspekten, sodass du die richtige Entscheidung für deine Kleidung treffen kannst. Möchtest du lieber sofort mit “RECIRCULATE” starten? Dann springe direkt zu unseren Tipps.

TECHNIKEN

Beim RECIRCULATING von Kleidung können wir nehmen als auch geben. Wir erhalten auf dem  Second-Hand-Markt Zugang zu preiswerten Einzelstücken und können selbst unsere Haushaltskasse aufbessern. Doch wie gibst du Kleidung am besten ab?

Willst du Kleidung verkaufen, hast du viele Möglichkeiten: Flohmärkte, Second-Hand-Läden oder Onlineportale wie Vinted und Kleinanzeigen. Du kannst deine Kleidung auch an Recommerce Unternehmen wie Sellpy oder Momox verkaufen. Sie kaufen nur Kleidung an, die sie mit Gewinn weiter verkaufen können. Bedenke, dass diese Unternehmen rein kommerzielle Zwecke verfolgen und nicht verkaufte Ware an Sortierbetriebe weitergegeben wird. Kürzere Wege sind immer ressourcenschonender und es ist ein schönes Gefühl, Kleidung persönlich weiterzugeben!

Achte beim Spenden auf den Unterschied zwischen karitativen und kommerziellen Sammlungen. Um sicherzustellen, dass deine Spende bedürftigen Menschen vor Ort zugutekommt, bringe sie direkt zu karitativen Organisationen wie der Berliner Stadtmission. Gebe nur ab, was du auch einer Freundin zum Tragen geben würdest – schmutzige oder beschädigte Teile sind keine Spende. Informiere dich vorher, welche Kleidung aktuell benötigt wird. Eine Checkliste findest du in unserem E-Book.

Der Altkleidercontainer sollte nur die zweite Wahl sein. Achte dabei auf das “Fairwertung”-Siegel (2). Dies stellt sicher, dass die Textilien für wohltätige Zwecke verwendet werden. Kommerzielle und nicht zertifizierte Container bieten keine Transparenz über den Verbleib der Kleidung. Eine direkte Spende an lokale Wohltätigkeitsorganisationen erhöht die Chance, dass deine Kleidung vor Ort zirkuliert.

Bist du selbst auf der Suche nach Kleidung, dann bietet dir Second-Hand-Shopping eine aufregende Schatzsuche, bei der du einzigartige Einzelstücke zu günstigen Preisen findest. Um Fehlkäufe zu vermeiden, beachte: Jede Marke hat ihre eigenen Größen, die sich im Laufe der Jahre ändern können. Gebrauchsspuren sind normal, aber prüfe, ob Flecken oder Schäden behebbar sind. Die Jagd nach dem perfekten Fund kann aufregend sein, aber auch überfordern. Wenn Flohmärkte und Second-Hand-Shops nicht dein Ding sind, versuche es online – hier kannst du anhand von Filtern gezielt suchen. Auch die Plug-IN Funktion von Faircado (3) ist eine tolle Lösung gebraucht anstatt neu zu kaufen.  Ob offline oder online, achte auf Qualität und frage dich, ob du es wirklich brauchst. Checke unser E-Book für Do´s and Don´ts beim Second-Hand Kauf.

FACTS
Das nachhaltigste Kleidungsstück ist das, das gar nicht erst hergestellt werden muss.
Viola Wohlgemuth, Greenpeace (4)

ÖKOLOGIE

In dem wir Kleidung wiederverwenden statt neu kaufen, tragen wir zum Umweltschutz bei, da wir die Neuproduktion von Kleidung und deren Entsorgung verringern. 

Wusstest du, dass 40 % der nach Ghana exportierten Alttextilien Abfall sind? Dies entspricht etwa 6 Mio. Kleidungsstücken wöchentlich! Fehlende Infrastrukturen im Zusammenspiel mit den riesigen Massen haben im Globalen Süden oft zur Folge, dass die Textilien auf Mülldeponien die Umwelt verschmutzen - und viele davon werden ins Meer gespült (5)!

Mit RECIRCULATE sparen wir Ressourcen wie Wasser und Erdöl, reduzieren die Menge an Chemikalien und verringern Umweltverschmutzung in Produktionsländer und Second-Hand Importländer. Etwa 20 % der weltweiten Wasserverschmutzung werden durch das Färben und Veredeln von Textilien verursacht (6). Laut der Ellen MacArthur Stiftung können wir 47 % CO2 einsparen, wenn wir gebrauchte Kleidung nutzen anstatt neu zu kaufen (7). Zuletzt trägt die Wahl von Second-Hand auch zum Schutz der Biodiversität bei, da die Textilproduktion große landwirtschaftliche Flächen benötigt, was oft zu Entwaldung und Verlust von Biodiversität führt.

SOZIALES

Nur ein kleiner Teil unserer Kleidung wird lokal über Flohmärkte, karitative Organisationen oder Second-Hand-Läden weitergenutzt. Der Großteil landet jedoch auf Märkten im Globalen Süden. Dort geben wohlhabende Länder ihre Kleidung in einer linearen Kette an ärmere Länder weiter, was oft tief verwurzelte koloniale Strukturen offenbart.

Ein großer Teil der Kleidung kommt bereits als Abfall an, weshalb der Globale Süden vor allem als Müllhalde dient und nicht als gleichwertiger Handelspartner. Dieser Prozess wird als "Waste Colonialism" bezeichnet.

Der geringe Wert der exportierten Textilien zwingt Händler im Globalen Süden täglich zu einem existenziellen Kampf. Sie arbeiten unter extrem schlechten Bedingungen, hohen gesundheitlichen Risiken und niedrigen Löhnen – teilweise in Verhältnissen moderner Sklaverei. Kinder schleppen 55 kg schwere Kleidersäcke durch die Märkte, eine gefährliche und oft lebensbedrohliche Arbeit (8).

FACTS
5,5 Kilo pro Kopf: 462 500 Tonnen Altkleider und gebrauchte Textilien wurden 2022 aus Deutschland exportiert.
Statistische Bundesamt (9) 

ÖKONOMIE

Second-Hand-Kleidung hat viele finanzielle Vorteile. Sie ist nicht nur günstiger als neue Kleidung, sondern ermöglicht dir auch den Kauf hochwertiger Markenstücke. Achte beim Kauf gebrauchter Kleidung auf Qualität, denn Second-Hand-Teile sind oft langlebiger. So musst du seltener neue Kleidung kaufen und sparst langfristig Geld. Und das Beste: Viele gebrauchte Teile behalten ihren Wert und können später weiterverkauft werden – eine clevere Möglichkeit, einen Teil deiner Ausgaben zurückzubekommen. 

Der Kauf von Second-Hand-Kleidung stärkt die lokale Wirtschaft und unterstützt gemeinnützige Organisationen, die zur Stabilität und zum Wohlergehen unserer lokalen Gemeinschaft beitragen. Sozialunternehmen im Bereich Wiederverwendung setzen auf lokale Kreisläufe, bieten Transparenz über die Herkunft ihrer Waren und schaffen Jobs für Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt oft keine Chance haben. Anders als kommerzielle Anbieter, liegt ihr Fokus weniger auf Profit, sondern darauf, benachteiligten Menschen zu helfen. Unterstütze lokale Sozialunternehmen und fördere das Prinzip der Nähe: Kleidung so lange wie möglich lokal nutzen, bevor du zu großen Second-Hand-Plattformen greifst. So bleibt unsere Kleidung in der Region und wir wissen, woher sie kommt.

FACTS
Sortierer*innen verarbeiten in einem mittelgroßen Unternehmen pro Person bis zu 2,75 Tonnen Alttextilien am Tag und treffen dabei ca. 10.000 Einzelentscheidungen.
FairWertung e.V. (10)

POLITIK

Warum ist Second-Hand-Kleidung politisch? 

Oft fehlt es an Unterstützung und Anreizen für Unternehmen im Bereich Wiederverwendung. Politische Rahmenbedingungen müssen her, die Reuse attraktiver als Neukauf machen und faire Handelspraktiken fördern. Aktuelle Kosten für Sammlung, Sortierung und Aufbereitung von Textilien sowie bestehende Steuern und Zölle begünstigen schnelle Entsorgung und Export in den Globalen Süden, anstatt Textilien länger zu nutzen. Es ist an der Zeit, die tatsächlichen Kosten des Textillebenszyklus zu berücksichtigen.

Die erweiterte Herstellerverantwortung (EPR) ist hier ein wichtiges Instrument. Sie verpflichtet Produzenten, Verantwortung für das Lebensende ihrer Produkte zu übernehmen, inklusive Sammlung, Sortierung und Recycling durch eine Gebühr pro Produkt. EPR verhindert, dass Produzenten Kosten für Abfall und schlechtes Design auf andere abwälzen. Eine europäische EPR-Regulierung für die Textilindustrie befindet sich im Rahmen des Green Deals in Entwicklung, während auch nationale Regierungen an entsprechenden Gesetzen arbeiten (11).

Die EPR-Gebühren sollen sozialwirtschaftlichen Organisationen zugutekommen, die Textilien sammeln, sortieren und aufbereiten, wobei auch Akteur:innen im Globalen Süden profitieren sollen. Faire Verteilung der Gebühren ist entscheidend, damit das Geld dorthin fließt, wo die meisten Alttextilien enden und Abfallmanagement-Infrastrukturen aufgebaut werden sollen.

REFLECTION

3.
Quick Wins & Challenges

CHALLENGES

  • Die günstigen Schnäppchen auf Flohmärkten und in Onlineshops bergen die Gefahr des Rebound-Effekts: Du kaufst mehr, weil es billiger ist. Nachhaltiger Konsum bedeutet bewusst und langsam zu kaufen und Wiederverwendung zu fördern.
  • Ultra-Fast Fashion mag manchmal günstiger sein als Second-Hand-Kleidung, aber bedenke: Ein gut verarbeitetes, gebrauchtes Stück hält länger und sorgt für mehr Freude als ein billiges Fast-Fashion-Teil.
  • Schnäppchen auf Flohmärkten können verlockend sein, aber achte immer auf die Qualität und frage dich, ob du das Teil wirklich brauchst - so vermeidest du vorschnelle Fehlkäufe.
  • Das Finden des perfekten Secondhand-Stücks kann viel Zeit in Anspruch nehmen. Eine Lösung dafür könnte die Nutzung von Tools wie Faircado sein, die die Suche nach gebrauchten Artikeln erleichtern.
  • Der Verkauf von Secondhand-Artikeln online kann herausfordernd sein. Auf Plattformen wie Kleinanzeigen muss man sich oft mit merkwürdigen Anfragen herumschlagen, während auf Vinted die hohe Konkurrenz den Verkauf erschwert.

QUICK WINS

  • Finde einzigartige Stücke, die es so nicht mehr im Handel gibt, und setze damit ein echtes Fashion-Statement.
  • Ältere Kleidungsstücke sind oft besser verarbeitet und langlebiger – sie haben den Test der Zeit bereits bestanden.
  • Second-Hand ermöglicht dir, hochwertige Bekleidung zu einem günstigeren Preis zu erwerben. 
  • Mit RECIRCULATE bieten wir einkommensschwachen Menschen Zugang zu toller Kleidung und stärken unsere Gemeinschaft.
  • Dein Einkauf in Second-Hand-Läden unterstützt gemeinnützige Organisationen und lokalen, unabhängigen Einzelhandel.
  • Reduziere Abfall und schone Ressourcen, indem du auf Neuproduktionen verzichtest.
  • Second-Hand-Shopping fördert kreatives Denken und ermöglicht es dir, Stile und Kombinationen zu entdecken, die im regulären Handel nicht zu finden sind.
Take Action

4.
Jetzt kommst du ins Spiel!

1. Unsere DIY Tipps ausprobieren

Willst du das RECIRCULATING von Kleidung auf ein neues Level heben? Dann ist unser E-Book ist genau das, was du brauchst! 

Es enthält alle Tipps und Tricks, die du benötigst, um beim Kaufen und Verkaufen von Second-Hand-Kleidung den Überblick zu behalten. Von einer Übersicht nützlicher Apps und Plattformen bis hin zu einer praktischen Checkliste für Spenden, Käufe und Verkäufe – wir haben alles für dich zusammengefasst.

Hol dir jetzt unser E-Book und werde zum RECIRCULATE-Profi! 

2. Lokale Services nutzen

A-GAIN-GUIDE MAP & GUIDE

Hast du Kleidung, die du gerne abgeben möchtest, aber bist unsicher, wohin damit? Kein Problem! Unser GUIDE hilft dir herauszufinden, wo deine Textilien am besten aufgehoben sind. 

Durchsuche unsere MAP nach “Altkleidercontainer”, “Kleider und Sachspenden”, “Sonstige Textilspenden” und “Textil Recycling Betrieb”, um die besten Abgabestellen in deiner Nähe zu finden. 

Lust auf Second-Hand Schätze? Entdecke auf unserer MAP “Flohmärkte & Pop-Up-Events” sowie “Second-Hand Shops” in deiner Umgebung.

3. TEXTILE JOURNEY buchen

TOUR & WORKSHOP

Möchtest du die Welt der aussortierten Textilien und der #Textilretter in Berlin entdecken?

Finde heraus, was du selbst tun kannst und besuche eine unserer Textile Journeys in 2024! 

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