SHARE

Teilen statt Besitzen: Du sparst Geld und Ressourcen und kannst gleichzeitig den Spaß an Mode mit anderen Fashion-Lovers teilen. Beim Kleidungstausch kannst du gut erhaltene Stücke gegen andere tauschen, die du häufiger tragen möchtest, ohne die Kleidung zurückzubekommen. Ausleihen oder Mieten ist ideal für besondere Anlässe oder saisonale Bedürfnisse; dabei geht die Kleidung wieder an die Besitzer:innen zurück.

Das Tauschen ist am nachhaltigsten, wenn es im lokalen Umfeld unter Freund:innen, Familie oder Nachbarschaften stattfindet. Warst du schon mal auf einer Swap Party? 

Du kannst auch zu öffentlichen Kleidertauschpartys gehen, die von vielen Kleidertauschbörsen angeboten werden. Check dafür unserer MAP. Alternativ kannst du deine Kleidung über digitale Plattformen wie kleiderkorb oder uptraded tauschen. So bringst du Abwechslung in deinen Kleiderschrank, ohne Geld auszugeben.

Beim Leihen oder Mieten wechselt ein Teil nur temporär die Besitzer:innen. Neben dem Verleihen unter Freund:innen kannst du über Plattformen wie wedresscollective Kleidung von anderen Fashionistas gegen eine Gebühr ausleihen oder eigene Stücke anbieten.

Das Teilen von Kleidung bricht mit unserem konventionellen Besitzdenken und bietet allen Nutzen und Freude – dabei sind einige Punkte zu beachten.

Eine weitere Möglichkeit ist das Mieten von Kleidung bei Modelabels oder Kleiderbörsen. Bei Abonnement-Anbietern zahlst du eine monatliche Gebühr und kannst eine bestimmte Anzahl an Kleidungsstücken ausleihen. Alternativ mietest du Kleidung für besondere Anlässe zu einem Bruchteil des Kaufpreises. Auch Leasing ist möglich: Du zahlst ein Kleidungsstück in Raten ab und tauschst es später gegen ein Update ein oder behältst es.

Da die Welt genug Kleidung hat, um den Bedarf für die nächsten Jahrzehnte zu decken, ist SHARE eine gute Option, vorhandene Kleidung mehr zu nutzen, anstatt etwas Neues zu kaufen. “Geteilte Mode kann nach Berechnungen des Fraunhofer ISI im Vergleich zum Einzelkauf rund 31 Prozent Treibhausgase, 31 Prozent Energieaufwand und 37 Prozent Wasser einsparen” (2).

Gerade bei Anlassmode wie Abendkleidern können wir die Tragehäufigkeit erheblich steigern. Laut der Ellen MacArthur Foundation wird ein Kleid, das verliehen wird, im Durchschnitt bis zu 26 Mal genutzt, im Vergleich zu nur etwa zwei Mal bei einem Kauf (3). Beim Verleih über Online-Anbieter sind zwar Reinigung, Verpackung und Transport zu beachten, jedoch sind die Umweltauswirkungen im Vergleich zur Herstellung neuer Produkte deutlich geringer (4). Lokal zu Teilen ist dabei besonders ressourcenschonend im Vergleich zum Nutzen der Angebote großer Unternehmen, die oft neue Ware für den Verleih kaufen.

Die Modewelt und unser Konsumverhalten ändern sich nicht über Nacht. Bist du manchmal frustriert, wenn du deine Vorsätze für nachhaltigeren Kleiderkonsum brichst und dich danach schlecht fühlst?

Der Glaubenssatz “Kaufen macht glücklich” hat unser Kaufverhalten die letzten Jahrzehnte geprägt. Eine neue Tasche zur Feier einer Beförderung oder ein Frustkauf nach einem stressigen Tag – das kennen viele. Für einen nachhaltigeren Umgang mit Kleidung ist langsames und sorgfältiges Pflegen entscheidend. SHARE bietet uns die Möglichkeit, einen neuen Lebensstil zu entdecken, der Qualität und Verbundenheit zu unserer Kleidung über Masse und Konsum stellt. Durch das Teilen und Leihen von Kleidung sind wir Teil einer Gemeinschaft, die den Spaß an Mode gemeinsam erlebt. So entstehen neue Freundschaften auf Swap Parties, wenn man sich gemeinsam über verschiedene Styles austauscht und gleichzeitig wird es einfacher, weniger neu zu kaufen.

Möchtest du mit SHARE kostengünstig frischen Wind in deinen Kleiderschrank bringen?

Willst du einen Verleih-Anbieter ausprobieren, prüfe, welches Angebot sich am besten eignet, damit sich deine Kosten auszahlen. 

Das Mieten für spezielle Anlässe ist kosteneffektiv, da die Verleihgebühr viel niedriger ist als der Kaufpreis. Ein Abonnement für Kleidungsverleih bietet Abwechslung im Kleiderschrank und hilft dabei, Ausgaben für Neukäufe zu minimieren und das Klima zu schonen. Überlege, wie viel du jährlich für Mode ausgibst und vergleiche dies mit einem Mitgliedsbeitrag bei einer Leihplattform. 

Beim Leasing zahlst du eine feste Gebühr für einen bestimmten Zeitraum, z.B. für eine Jeans, und hast die Option, sie später günstig zu erwerben oder gegen ein neues Produkt auszutauschen. Enthalten ist oft ein Pflege- und Reparaturservice. Leasing ist besonders vorteilhaft für langlebige und hochwertige Produkte wie Jeans, Outdoor-Jacken oder gute Schuhe.

Die wichtigste Lösung für einen nachhaltigen Kleiderschrank bleibt der langsame und bewusste Konsum (RETHINK) und die Anwendung von lebensverlängernden Praktiken wie CARE, REPAIR und REMAKE. SHARE stellt eine nachhaltigere Alternative zum Neukauf dar, sollte jedoch als gelegentliche Option betrachtet werden. Um einen nachhaltigeren Look zu kreieren, ist es ratsam, eine Basis an langlebigen Essentials im Kleiderschrank zu haben und diese mit Second-Hand-Stücken oder geliehenen It-Pieces zu ergänzen.

Das Teilen von Produkten ist mehr als nur persönliche Wahl – es beeinflusst Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft und ist daher auch ein wichtiges politisches Thema. 

Politische Entscheidungstragende spielen eine zentrale Rolle bei der Förderung von SHARE in der Textilbranche: Es braucht Regulierungen, die faire Bedingungen für Anbietende und Verbrauchende gewährleisten sowie die Klärung von Haftungs- und Steuerfragen. Um SHARE attraktiver als den Neukauf zu machen, ist eine gezielte Aufklärung und Kommunikation entscheidend, unterstützt durch Anreize wie eine reduzierte Mehrwertsteuer auf geliehene Produkte. Kommunikationskampagnen und Weiterbildungsprogramme sind ebenso wichtig wie wirtschaftspolitische Regularien, die Verbraucher:innen und Unternehmen dazu bewegen, von Einweg- auf Mehrweg-Lösungen zu wechseln.

Die Produktqualität ist entscheidend für erfolgreiches SHARING – nur langlebige und hochwertig verarbeitete Produkte eignen sich zum Teilen und Ausleihen. Ab etwa 2026 werden Langlebigkeit und Qualität gemäß den EU-Ökodesign-Richtlinien zu obligatorischen Kriterien für Modemarken, die Produkte auf den europäischen Markt bringen. Eine entsprechende Kennzeichnung mit grundlegenden Produktinformationen könnte das Teilen und Ausleihen von Produkten unter Verbraucher:innen fördern, da so Produktdetails verfügbar sind und das Produkt leichter überprüft werden kann.